Preisverleihung: Wasserstiftung

erstellt: 24. Oktober 2005

Nebel und Esel sorgen für Wasser

Der diesjährige Hundertwasser-Preis wurde in München an die kanadische Firma FogQuest verliehen

Trinkwasser ist in vielen Ländern der Erde ein knappes Gut. So knapp, dass täglich tausende Menschen – insbesondere Kinder – an Wassermangel sterben. Die im Jahr 2000 unter der Schirmherrschaft des Wiener Künstlers Friedensreich Hundertwasser gegründete Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in Entwicklungsländern mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Nach–haltigkeit und Umweltfreundlichkeit spielen bei den Projekten eine entscheidende Rolle. In der Wasserstiftung engagieren sich bereits zahlreiche Prominente und Politiker und eine ganze Reihe bedeutender Unternehmen spendet für die verschiedenen Wasserprojekte.
Der Hundertwasser-Preis 2005 wurde an Dr. Bob Schemenauer und sein Unternehmen FogQuest (in .fogquest.org) verliehen. Die Kanadier haben ein einfaches und praktikables Verfahren entwickelt, aus Nebel (überwiegend in Bergregionen) Trinkwasser zu gewinnen. Mit den Kollektoren, die im Prinzip wie feine Netze funktionieren, werden die Feuchtigkeit aus der Luft gefiltert und die daraus entstehenden Tropfen gesammelt. Mit einem Kollektor von 40 Quadratmeter Größe, lassen sich so pro Tag bis zu 320 Liter Trinkwasser gewinnen – 40 dieser Kollektoren können damit 12.800 Liter pro Tag sammeln, was für die Versorgung eines Dorfes mit 800 Menschen ausreicht!

Neben der offiziellen Preisverleihung im Münchner Rathaus gab es am Abend einen Festakt, bei dem der Preisträger Dr. Bob Schemenauer sowie Stiftungsvorstandsvorsitzender Ernst Frost verschiedene Wasser–projekte vorstellten. Elegant moderiert wurde die Veranstaltung von Michaela Merten, die sich ebenfalls stark in der Stiftung engagiert. Zusammen mit prominenten Kolleginnen und Kollegen (u.a. Gitte Haenning, Katharina Jakob, Peter Bond, Lola Paltinger) verkaufte Sie Lose, um weiteres Geld für neue Projekte zu sammeln.
In vielen Entwicklungsländern müssen die Menschen nicht selten täglich mehrstündige Fußmärsche auf sich nehmen, um Trinkwasser zu bekommen. Eine wichtige Hilfe stellen hier Esel dar. Die genügsamen Lasttiere können erheblich mehr Wasser als die Menschen tragen und unterstützen so eine deutlich verbesserte Wasserversorgung. Die Finanzierung eines solchen Esels schlägt mit lediglich 90,– EUR zu Buche, so dass an diesem Abend eine ganze Herde gesammelt werden konnte!
Viele interessante Informationen rund um das Thema Wasser sowie Angaben zu den Spendenkonten der Stiftung gibt es im Internet unter
www.wasserstiftung.de

Florian Gast

 

 

 

 

 

Thematisch versiert: Die Schauspielerin und Moderatorin Michaela Merten ist u.a. Autorin von Büchern zum Thema Wasser und Initiatorin der Gläserserie „Waterbalance“