Buchvorstellung: Themen-Kochbücher

Kulinarische Expeditionen

Selbst ausgefallene Themen-Kochbücher werden immer beliebter

Kochbücher lassen sich in grundlegende Kategorien einteilen: In den Bestsellerlisten tauchen nahezu regelmäßig die Publikationen von Fernseh- und Sterneköchen auf. Als Dauerbrenner gelten Anleitungen, die insbesondere Einsteigern Küchentipps von A bis Z bieten, Grundlagen von „Knödel kochen“ bis „Fisch filetieren“ vermitteln und ein Spektrum klassischer Gerichte anbieten. Und dann gibt es noch Themen-Kochbücher. Ein Bereich, der ständig Neuheiten hervorbringt und sich an den wechselnden Genuss- und Reisegewohnheiten einer lifestyle-orientierten Schar von Hobbyköchen orientiert. Dabei wird meist nicht nur Rezepte an Rezepte´´ gereiht, sondern auch weit reichende Informationen über Zutaten, geschichtliche Hintergründe sowie Lebensgewohnheiten fremder Völker zwischen die Buchdeckel gebunden.

Die nordafrikanische Küche fristet bei uns eher ein Schattendasein. Völlig zu unrecht, wie der Algerier Mourad Mazouz in seinem Buch „Couscous & Co.“ beweist. Die Rezepte aus Marokko, Tunesien und Algerien begeistern durch raffinierte Kombinationen und eine Vielzahl orientalischer Gewürze. Beim Blättern und Lesen scheinen einem die exotischen Düfte um die Nase zu wehen, was durch die stimmungsvollen Fotos noch verstärkt wird. Informativ und unterhaltsam sind die Beschreibungen von Sitten und Gebräuchen aus den jeweiligen Ländern.
Mourad Mazouz, „Couscous & Co.“, ISBN 3-89910-302-5, 34,- EUR

Spätestens seit „Bollywood“-Filme im deutschen Abendprogramm laufen ist klar, dass indische Kultur bei uns eine große Fangemeinde hat. In „Stylish India“ beweist die Autorin, dass leckere asiatische Gerichte keineswegs immer stundenlanges Zubereiten erfordern. Die insgesamt 144 Rezepte sind in zwölf praktische Kapitel gegliedert (auch Getränke und Chutneys werden behandelt) und werden durch die jeweils benötigte Vorbereitungs- und Kochzeit ergänzt.
Monisha Bharadwaj, „Stylish India“, ISBN 3-89910-194-4, 24,- EUR

„Koscher Style“ – man denkt an strenge Regeln und religiöse Vorschriften. Dahinter steckt jedoch eine wahrhaft multikulturelle, kulinarische Tradition. Einflüsse aus Osteuropa, Spanien, Portugal, Italien, dem Jemen und aus Indien sowie – selbstverständlich – den USA finden sich in den jüdischen Gerichten wieder. Ein Kaleidoskop an Rezepten, die sich an die berühmte Trennung von „Milchigem“ und „Fleischigem“ halten. Trennkost, die für Anhänger sämtlicher Religionen kulinarische Reize bereithält.
Rachel Heuberger und Regina Schneider, “Koscher Style”“, ISBN 3-89910-217-79, 28,- EUR

Jamaika, Kuba, Bahamas, Sri Lanka – beliebte Reiseziele und zugleich Heimatländer von Rezepten, die als Grundzutat immer Lebensfreude beinhalten. Wer denkt bei „Kingston-Jerk-Chicken“ oder „Kakuluwo“ (Krabbencurry) nicht an glasklares Wasser, schneeweiße Strände, schattige Kokospalmen und einen sehr entspannten Lebensrhythmus? Mit „Karibik Food“ werden Gerichte von den verschiedenen Inseln vor der Küste Mittelamerikas zu uns gebracht, während „Jungle Food“ den Geheimnissen der Küche Sri Lankas auf der Spur ist. Ein leidenschaftliches Vorwort von Amelie Fried stimmt Zauderer auf die zum Teil etwas einfach fotografierten Gerichte des ehemaligen Ceylon ein.
Wolfgang Mally, „Jungle Food“, ISBN 3-89910-248-7, 28,- EUR;
Virginia Burke, „Karibik Food“ ,ISBN 3-89910-301-7, 29,90 EUR

„In Love with Ginger“ ist eine 200 Seiten lange Liebeserklärung an die feinaromatische Wurzel. 130 Rezepte geben Aufschluss darüber, wie variantenreich Ingwer von Salaten bis Nachspeisen eingesetzt werden kann. Die heilsamen Wirkungen der Pflanze stehen dabei für Eva-Maria Panzer keineswegs im Vordergrund, sondern ausschließlich die Lust am raffinierten Geschmack. Mal subtil mal vordergründig kommt Ingwer bei den breit gefächerten Gerichten zum Einsatz, die von einem der besten deutschen Food-Fotografen, Bodo A. Schieren, ins rechte Licht gerückt wurden. Ein geschmacklicher und optischer Leckerbissen!
Eva-Maria Panzer, „In Love with Ginger“, ISBN 3-89910-300-9, 34,- EUR

Florian Gast