CORINE im neuen Kleid
Zum fünften Mal wird am 13. September in München der internationale Buchpreis verliehen
Mitte des 18. Jahrhunderts schuf Franz Anton Bustelli – wohl der bedeutendste Bildhauer des Rokoko – eine Vielzahl von Figuren für die Porzellanmanufaktur Nymphenburg. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts rief der Börsenverein des deutschen Buchhandels (Landesverband Bayern) einen Preis ins Leben, um die kränkelnde Branche zu beleben und medienwirksam zu präsentieren.
Und so wurde eine Liaison zwischen der zierlichen Figur mit einem Schriftstück in den Händen und der Auszeichnung internationaler Autorinnen und Autoren geschaffen: jeder Preisträger erhält eines der guten Porzellan-Stücke. Warum nun Bustellis Kunstwerk Jahr für Jahr von einem Modedesigner bzw. einem Modeunternehmen farblich neu gestaltet wird ergibt keinen rechten Sinn und Zusammenhang, sorgt jedoch für Abwechslung und dürfte zusätzliche Sponsorengelder bringen.
Kultur ist in Deutschland praktisch sowieso nicht mehr ohne potente Förderer möglich und so wird auch die CORINE maßgeblich durch große Unternehmen finanziert. Prämiert werden „herausragende Werke und Leistungen. Besonderes Augenmerk liegt dabei sowohl auf der Qualität der Bücher als auch auf deren Erfolg beim Lesepublikum“.
Zweifellos sind auch die diesjährigen Preisträger würdige Sieger in den neun Kategorien und dürfen sich auf die Ehrung im Prinzregententheater freuen. Walter Kempowski erhält in diesem Jahr den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk.
3sat zeigt die von Désirée Nosbusch moderierte Gala noch am gleichen Abend (ab 22.25 Uhr) und das Bayerische Fernsehen bringt am Mittwoch, 14.09., eine Wiederholung (21.45 Uhr). Viele Informationen sowie eine Übersicht über alle Preisträger und ihre Werke gibt es im Internet unter www.CORINE.de
Florian Gast
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